Montag, 15. Januar 2007

8 Thesen zum Miles Kosmopolitis

These 1:
Eine Gesamtkonzeption kann nicht skizziert werden, solange keine einsichtige, da totale, Strategieformulierung seitens der strategischen Führung erfolgt ist. Diese muss erzwungen werden.

These 2:
Ohne die Disziplinierung durch eine totale Strategieformulierung gewinnen Partikulärinteressen Oberhand. Reformschritte und Rüstungsvorhaben sind nicht mehr nachvollziehbar und werden ausgebremst.

These 3:
Im Krieg inmitten Menschen, werden Gewaltbewältigungsinstrumente nach den Grundsätzen der Recht- und Verhältnismässigkeit eingesetzt. Vorgehensweisen dürfen sich dabei im Auslandeinsatz nicht von denjenigen im Inland differenzieren. So ist der Einsatz der Krisenbewältigungsmittel nicht einer Frage der Subsidiarität, sondern der Komplementarität im Rahmen einer operativen Planung. Streitkräfteeinsatz ist nicht als letztes Mittel anzusehen, sondern einfach als ein real existierendes politisches Mittel. Dabei ist auch ein höheres Eigenrisiko einzugehen. Denn Krieg ist letztlich immer ein Ringen zwischen menschlichen Willen.

These 4:
Die militärische Ausbildung darf sich nicht mehr isoliert auf Waffen- und Gerätehandwerk, Führungstechnik, Methodik und Taktik beschränken. Das Wozu und Wofür staatlich organisierte Gewalt angewendet wird, muss integraler Bestandteil der militärisch-staatsbürgerlichen Erziehung und Ausbildung werden. Hierzu ist militärwissenschaftliches Basiswissen und die Schulung des kritischen Urteilvermögens unabdingbar.

These 5:
Militärische Ausbildung und Erziehung – und letztlich auch die militärische Gewaltanwendung – müssen mit den zu verteidigenden Werten im Einklang stehen. Diese Werte müssen in allen Facetten militärischer Institutionen reflektiert sein.

These 6:
MILES KOSMOPOLITIS ist derjenige Soldat, der den tieferen Sinn seiner Gewaltanwendung durchdrungen hat und dadurch gewinnbringend im Rahmen der Auftragstaktik im Ringen um Willen zum Einsatz gebracht werden kann.

These 7:
MILES KOSMOPOLITIS eröffnet die Chance, die allgemeine Wehrpflicht auszuweiten: So könnte eine freiwillige Wehrpflicht für alle in der Schweiz wohnhaften Ausländer damit verbunden werden, dass nach einem erfolgreichen Auslandeinsatz, die Einbürgerung vereinfacht wird. Denn wer beweist besser als derjenige, welcher die "Schweizer Werte oder Interessen" mit seinem Leben zu verteidigen bereit ist, dass er "wert" ist, "Schweizer" zu sein? So liessen sich die im Auslandeinsatz unabdingbaren Fremdsprach- aber auch Kulturkompetenzen unserer "Ausländer" nutzen.


These 8:
Komplementäres Expertenwissen von Soldat, Gruppenführer, Zugführer, Kp Kdt, Bat Kdt, usw. müssen gezielt herausgeschält, getrennt geschult aber im Verband trainiert werden, damit Vertrauen, gewachsen durch gegenseitigen Respekt und Überzeugung von der jeweiligen Kompetenz, entstehen kann.

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